Nach Ostern starten die Verhandlungen mit der Stadt Hamburg. Wie in unserem vorherigen Sondernewsletter bereits berichtet, geht es dabei für uns ums Ganze: um die Selbstverwaltung des Viertels. Nachdem der Planungsstopp veröffentlicht wurde, erreichten uns viele Nachfragen und besorgte Anrufe. Uns wurde wieder einmal deutlich, wie viel Unterstützung und Hilfe wir erhalten. So haben nun bereits mehrere Hundert Menschen und Initiativen aus aller Welt ihre Solidarität mit dem Gängeviertel bekundet – darunter Regisseure wie Fatih Akin, Lars von Trier und Schorsch Kamerun, Schauspieler wie Nina Petri und Peter Lohmeyer, Musiker und Bands wie die Goldenen Zitronen, Fettes Brot und Neonschwarz, Galerien und Kunsthäuser, autonome Wohnprojekte und Recht-auf-Stadt-Initiativen vom Centro Sociale über die Rote Flora bis zum Einwohnerverein St. Georg, Schriftsteller und Journalisten, Wissenschaftler und Stadtplaner, Theaterschaffende und Kabaretts wie das Polittbüro, Buchhandlungen und Verlage und Künstlerinnen und Künstler von Hamburg bis Busan, von Tel Aviv bis Helsinki, aus Venezuela, China und vielen weiteren Ländern der Welt. Sie alle zeigen der Stadt und ihren Behörden, dass die Initiative „Komm in die Gänge“ mit einer großen Unterstützung in die Verhandlungen geht. Nach der Mietergenossenschaft Falkenriedterrassen eG hat nun auch die fux eG ein sehr motivierendes Unterstützerschreiben verfasst. Vielen, vielen Dank an alle!!!
Wenn ihr selbst unterzeichnen wollt könnt Ihr das hier tun:
Hier gehts zum unterzeichnen und zur Liste der Unterstützer*innen
Oder kommt vorbei zum Eierhof-Fest am Samstag und Sonntag ab 12 Uhr. Auch dort findet Ihr die Möglichkeit, Eure Solidarität zu zeigen.
Hier findet Ihr die gesamte Liste der Erstunterzeichner*innen
Hier der Solidaritätsaufruf:
Rettet die Gänge!
Für ein selbstverwaltetes Gängeviertel!
Kunst und Kultur brauchen Freiraum und Selbstbestimmung! Im Gängeviertel werden nach diesem Prinzip seit über fünf Jahren Tausende Konzerte, Ausstellungen und Lesungen von und für die Bewohner Hamburgs organisiert. Hier hat die Kombination aus günstigen Räumen und ehrenamtlicher Arbeit einen einzigartigen Möglichkeitsraum geschaffen, der weit über die Grenzen Hamburgs bekannt wurde und den die UNESCO als Ort kultureller Vielfalt ausgezeichnet hat – hier wurde vieles entwickelt und ausprobiert, was unter anderen Bedingungen niemals möglich gewesen wäre.
Um diesen Möglichkeitsraum zu erhalten und zu sichern, braucht das Kollektiv des Gängeviertels Sicherheit, Selbstbestimmung und Handlungsräume. Die Chance auf einen einmaligen, offenen Ort im Zentrum von Hamburg darf nicht von den Zwängen der Bürokratie und der Logik der Verwertbarkeit zunichtegemacht werden! Das Viertel muss von jenen verwaltet werden, die es gerettet haben, es seit Jahren mit Leben füllen und die ganz genau wissen, was für ein wunderbarer und einzigartiger Ort hier entstanden ist.
Wir, Projekte, Kunst- und Kulturschaffende, stadtpolitisch Aktive, Musiker und Freunde des Gängeviertels stellen uns hinter das Projekt und fordern die Stadt Hamburg auf, gemeinsam mit der Initiative eine selbstverwaltete Lösung im Rahmen der Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG (http://gaengeviertel-eg.de) zu ermöglichen.