06. Mai 2022 Neuigkeiten, Startseite

Join the Gäng: Das Gängeviertel im Mai

Der nächste Flohmarkt, queere Interpretationen antiker Mythologie, Solidarität mit Seenotrettung – die nächsten Termine im Überblick


Der Mai ist traditionell ein kämpferischer Monat. Nach dem Tag der Arbeit – das Gängeviertel war dieses Jahr auf der Demo „Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten“ mit einem Wagen vertreten – gehen viele von uns auch am 8. Mai auf die Straße, um der Befreiung vom Faschismus zu gedenken. Anlässe dafür gibt es auch heute genug, man muss nur die Zeitung aufklappen. Dort gab es zuletzt aber auch eine gute Nachricht zu lesen, bei der es um unsere Freund*innen der Initiative „knallt am dollsten“ geht, die eine Kommunalisierung des Holstenareals durchsetzen möchte.

 

Anlass dafür ist das desaströse Gutachten der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG zur Adler Group, der das Gelände gehört. Die Initiative fordert daher die Verhandlungen mit dem Immobilienkonzern für gescheitert zu erklären. Das Desaster rund um Adler öffnet ein Fenster der Hoffnung für das umkämpfte Areal. Zum ersten Mal, seit vor zwölf Jahren die Stadt das Gängeviertel vom Investor Hanzevast zurückkaufte, gibt es wieder die reale Chance, einen zukünftigen Stadtteil dem Imperativ der Profitmaximierung zu entziehen und eine soziale und solidarische Stadtentwicklung auf den Weg zu bringen.

 

Andere Geschichten zeigen, dass wir des Kämpfens nicht müde werden dürfen. Eine davon wird im Rahmen einer Buchvorstellung am 9. Mai im Gängeviertel erzählt: In „Grenzenlose Gewalt - Der unerklärte Krieg der EU gegen Flüchtende“ zieht das Autorinnenkollektiv mEUterei eine umfassende Bilanz der tödlichen Abschottungspolitik der EU. Die Autorinnen sind in verschiedenen antirassistischen Initiativen und Seenotrettungsorganisationen aktiv. Passend dazu möchten wir auf den 21. Mai verweisen, wenn Italien seinen größten Prozess gegen NGOs der Seenotrettung einleitet. Konkret geht es um das Schiff Iuventa, betrieben vom Verein Jugend Rettet. Hier wird zur Solidarität aufgerufen unter dem Motto „Seenotrettung ist kein Verbrechen“

 

Zurück nach Hamburg – und ins Gängeviertel. Ums es kurz zu machen: Es gerade wirklich wahnsinnig viel los bei uns. Kein Wunder, schließlich naht der Sommer und die Masken fallen. Bei uns übrigens deutlich langsamer, als die Hamburger Politik es vorsieht. Aktuell finden unsere Veranstaltungen noch unter 2G+ statt. Das kann sich jederzeit ändern, sobald das Kollektiv diese Entscheidung trifft. Es lohnt sich also, regelmäßig unsere Kanäle zu checken. Auch, weil hier gefühlt täglich neue Lesungen, Partys und Workshops angekündigt werden.

 

Wer übrigens im Gängeviertel mitmischen will, hat dazu jederzeit Gelegenheit. Kommt rum! Etwa am 20. Mai zum „Join the Gäng“-Barabend ab 19 Uhr in der Jupi Bar. Bringt euch auch gerne in den Gremien ein. Die ehrenamtliche Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG, die die sanierten Häuser im Gängeviertel verwaltet und den weiteren Sanierungsprozess begleitet, sucht gerade ganz akut Verstärkung für die Öffentlichkeitsarbeit und Außenkommunikation. Wenn du Lust auf selbstverwaltete Arbeit hast, dann melde dich doch unter genossenschaft(at)das-gaengeviertel.info

 

A propos Arbeit: Wir sind ein Kollektiv und arbeiten auch gerne zusammen – selbst wenn es nur Seite an Seite mit jeweils einem Laptop vor der Nase ist. Deshalb gibt es nun das neue Work Café jeden Dienstag ab 12 Uhr in der Jupi Bar. Eine Co-Working-Erfahrung im Gängeviertel-Style.

 

Wenn wir schon gerade dabei sind, wollen wir euch noch mehr Veranstaltungen ans Herzchen legen:

 

Am 15. Mai gibt es ab 10 Uhr endlich wieder einen Flohmarkt in den Gängen. Ihr könnt euch dafür anmelden unter flohmarkt(at)das-gaengeviertel.info

 

Am 21. Mai findet im Bewegungsraum der Fabrique die Workshop-Reihe „To where touch leads us“ statt, bei der grundlegende Werkzeuge der Kontaktimprovisation erforscht werden. Loslassen und anlehnen, Kommunikation über Körper und Tanz – anschließend das Gelernte in einem Jam anwenden. 

 

In der Ausstellung mit dem Titel „Ohne sich, mit dir“ beziehen sich die beiden bildenden Künstler Marc Einsiedel und Felix Jung als Einsiedel & Jung auf ein Charakteristikum von Künstler*innen-Duos: Jeder Arbeitsschritt ist ein Abstimmungsprozess, jeder Moment geteilt, bis zum finalen Ergebnis eines Werks. Zum ersten und letzten Mal haben sie 2014 im Raum linksrechts ausgestellt. Kommt zur Eröffnung am 13. Mai ab 19 Uhr. 

 

Der Künstler Maik Gräf zeigt ab dem 20. Mai im mom art space seine queeren Interpretationen antiker griechischer Mythologie und Gesellschaft. In der Schau „Zoe“ werden Fotografien von Marmorskulpturen die Porträts lebender queerer Personen aus Athen gegenübergestellt. Persönliche Berichte über Lebensumstände, Diskriminierung und körperliche Angriffe, aber ebenso über erreichte Freiheiten, gleichen die historische Betrachtung mit der Gegenwart ab.

 

Und es wird natürlich auch wieder gefeiert im Viertel: Checkt für die einzelnen Termine unsere Kanäle. Unter anderem erforschen wir den Strudel der Gezeiten bei der Technoparty „Nautilus“ am 13. Mai. Wem die Begriffe Kosmos&Krawall, Südpol oder Mensch Meier etwas sagen, findet sich am 25. Mai in der Fabrique ein. Einen Tag später besetzt die Crew von Beyond Borders das Viertel und wirft die Acts HC Baxter, Alles.Scheisze und Leih Nusz auf die Bühne.

 

Wer sich übrigens vor unseren Veranstaltungen auf Covid testen lassen möchte: Die Teststation im bunten Bauwagen direkt neben dem Café Nasch öffnet nun auch samstags von 18 bis 21 Uhr. 

 

Kommt her – und bleibt hier. Der Sommer fängt ja gerade erst an. Join the Gäng!

Liebe und Respekt, euer Viertel



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