I am not an Ideology!
Fotoprojekt von Paul Koncewicz
Zwischen 2020 und 2023 hat der Fotograf Paul Koncewicz in Polen über 200 LGBTQ+ Menschen besucht und porträtiert. Viele fragen ihn nach wie vor: Wieso überhaupt? Und genau das ist der Grund: Das Unwissen darüber, dass Polen laut dem ILGA-Ranking bereits seit 2016 das LGBTQ+-feindlichste Land der EU ist – noch vor Ländern wie Ungarn oder Weißrussland.
Täglich sehen sich LGBTQ+ Menschen hier Anfeindungen aus der Gesellschaft ausgesetzt. Im hochkatholischen Polen sind Kirche und Staat eng miteinander verwoben. Der Einfluss der Kirche ist tief in der polnischen Gesellschaft verankert, was die Akzeptanz von Homophobie und Transphobie verstärkt.
Die damalige Regierungspartei PiS nutzt bewusst homophobe Rhetorik, um gegen die LGBTQ+ Community zu hetzen. 2019 verurteilte der Parteivorsitzende der PiS, Jarosław Kaczyński, die Pro-LGBTQ-Erklärung des Warschauer Bürgermeisters als „Angriff auf Familie und Kinder“ und bezeichnete LGBTQ als „importierte“ Ideologie. Im selben Jahr wurde ein Pride-Marsch in Białystok von rechtsnationalistischen Hooligans brutal niedergeschlagen.
Bis Januar 2020 haben sich etwa 80 Gemeinden selbstständig zu „Zonen frei von LGBT-Ideologie“ erklärt.
Beim Marsch am Unabhängigkeitstag in Warschau wurde die feindselige Stimmung gegen LGBTQ+ Menschen noch einmal drastisch deutlich: Man warf Brandgeschosse in Richtung eines Balkons mit einer Regenbogenflagge. Die Wohnung darunter geriet in Flammen.
Zudem bezeichnete der heutige polnische Staatspräsident Andrzej Duda die LGBTQ+ Community nicht als Menschen, sondern als eine Ideologie, die zerstörerischer sei als der Kommunismus. Das war für Paul Koncewicz der Startschuss für dieses Fotoprojekt, das er „I am not an Ideology!“ nennt.
Mehr zu Paul Koncewicz:
@paulkoncewiczphoto
@not_an_ideology
Ausstellungsdaten auf einen Blick:
I am not an Ideology!
Fotoprojekt von Paul Koncewicz
Vernissage: 27.07.2024, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 28.07. bis 03.08.2024
Öffnungszeiten: 01. + 02.08. 17 bis 20 Uhr
Finissage: 03.08.2024, 15 Uhr
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Raum linksrechts | Valentinskamp 37 | 20355 Hamburg
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Raum linksrechts im Gängeviertel widmet sich der Förderung junger Kunst in und aus Hamburg.
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Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien
