>>OPEN DOORS ist eine neue Veranstaltungsreihe im Gängeviertel die versucht einen differenzierten Einblick in die aktuelle Kultur und Gesellschaft eines Landes zu geben. In unregelmäßigen Abständen werden Gäste eingeladen die ein vielfältiges Programm kuratieren das zum inspirierenden Austausch und tieferen Verständidnis der Kultur anregen soll.
Dies ist die erste Veranstaltung dieser Reihe
BRASIL-AFROFUTURISTA
> Simpósio de Culturas Periféricas, Ancestrais e Antropofágicas
Wir laden euch zu einem Diskussionsabend über die brasilianische subkulturelle Strömung „Afrofuturismus“ ein, die auf historische Wurzeln marginalisierter Gruppen als Waffe gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit zurückgreift.
Sie gestalten die Gegenwart und projizieren die Zukunft aufgrund der Traditionen ihrer Urahnen. Wir werden einen Überblick aktueller sozio-kultureller Ausdrücke geben und sie kultur-historisch einordnen.
Ihre Wurzeln haben sie einerseits in Afrika, woher ca 3 mio Menschen mit Tumbeiros - die grausamen Güterschiffe – nach Brasilien verschleppt wurden, andererseits bei den indigenen Stämmen, die trotz ihrer jahrtausendealten Kultur und Wissenschaft immer noch für ein Land kämpfen müssen, das ihnen schon lange vor der Ankunft der Europäer gehörte.
Programm
17:00 Austellungseröffnung „Indigene Führungskräfte“
18:00 Brasilianischer Afrofuturismus: schwarze Subkultur in zeitgenössichen Brasilien (Vortrag von Júlio Matias) Sprache: Deutsch
19:00 Musikvideos gegenwärtiger brasilianischer Künstler
19:30 Miradas Feministas stellt die Ausstellung „Indigene Führungskräfte“ vor (Vortrag von Joma Kapibara) Sprache: Deutsch und Portugiesisch
20:00 Die Geschichte des Samba-(Performance von Miriam da Silva) Sprache: Deutsch und Portugiesisch
21:00 Film "O Abadá Ancestral" / OmeU
21:30 Candomblé: Kultur und Widerstand (Vortrag/Performande mit Alba Cristina Darabi) Deutsch und Portugiesisch
23:00 Furduncin: Favelasound im Herzen Hamburgs (Dj-Nacht mit Dedonocu & Gritaria)
02:00 Ende
Miriam da Silva (Performerin)
Tanzpädagogin und Choreographin aus Sao Paulo, lebt, tanz und unterrichtet seit 1995 in Hamburg.Die ansteckende Energie der brasilianischen Musik macht das Temperament des Samba u.a. erlebbar und lässt die Teilnehmer den Tanz und sich selbst ein wenig mehr entdecken. Die Beziehung von Körper und Musik gibt den tänzerischen Impuls, Freiheit und Fröhlichkeit zu erleben; sie erlaubt uns, so mit uns selbst und der Welt in Kontakt zu treten. Und in meinen Performances, die ich selbst ertelle, versuche ich immer, das selbe Gefuhl zu vermitteln.
Alba Cristina Darabi (Yalorixá)
Seit mehr als dreißig Jahren hat die Schauspielerin Alba Cristina Soares (Mãe Darabi) ihren Platz unter den großen Namen der Kultur des südlichen Bahia als lebendiges Zeichen des künstlerischen Widerstands und der religiösen Führung markiert. Alba ist die Yalorixá des Terreiro Ilê Axé Odé Omopondá Aladê Ijexá. Auf der Bühne hat sie mit wichtigen Persönlichkeiten der bahianischen Szene zusammengearbeitet, wie Carlos Betão, Marcos Cristiano und Jackson Costa. Sie hat in mehreren Filmen mitgewirkt, darunter A Coleção Invisível (Die unsichtbare Sammlung), der 2013 das Gramado Film Festival gewann; sie trat in der Rede Globo Seifenoper Velho Chico (2016) auf und spielt die Hauptrolle in dem Dokumentarfilm "Alba Darabi in Candomblé" (2021). Derzeit führt sie gemeinsam mit der Filmemacherin Betse de Paula Regie bei der 16-teiligen Serie "Pelos Caminhos dos Orixás".
Júlio Matias (Vortragende, DJ)
Er hat in Deutsch als Fremdsprache promoviert und lehrt Portugiesisch am Institut für Romanistik an der Universität Hamburg, wo er neben Portugiesisch als Fremdsprache Kultur der portugiesischsprachigen Länder unterrichtet. Außerdem ist er DJ und veranstaltet die Party "Vira Lata Caramelo". Zusammen mit dem DJ und MC WGNR bildet er das Duo "Dedonocu e Gritaria", das bei Open Doors die Geschichte der schwarzen Musik Brasiliens und die neuen Sounds der Favela präsentiert.