Hamburg ist eine Stadt ohne Erinnerung. Bis auf das 2010 besetzte Gängeviertel sind in der Innenstadt nahezu alle Häuser, die älter als 150 Jahre sind, abgerissen worden. An Orten wie der ehemaligen Gestapo-Zentrale an der Stadthausbrücke sind bis heute die Stimmen der Verfolgten und Ermordeten unhörbar. Stattdessen wurde dort eine weitere Einkaufspassage eröffnet.
LIGNA lädt zu einem Gang in diese seltsame, unheimliche Hamburger Vergangenheit. Das mit Kopfhörern ausgestattete Publikum besucht zerstörte Synagogen, an die keine Gedenktafeln erinnern, belebt die abgerissenen, kommunistische Gänge wieder und befragt die städtebauliche Gegenwart.
Zum zehnjährigen Jubiläum des Gängeviertels vervielfältigt LIGNA dessen Praxis: ohne festes Zentrum, unvorhersehbar, unerwartet Räume besetzen und neue Räume erschließen – die Vergangenheit nicht nur retten, sondern auch aktualisieren.
Mit: Maria Schrader und Samuel Weiß (u. a.)
Termine: Donnerstag, 22. August, 18 Uhr (Premiere)
Freitag, 23. August, 16 Uhr, 18 Uhr und 20 Uhr
Sonnabend, 24. August, 16 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr
Es sind leider nur noch wenige Plätze frei für Samstag 20 Uhr.
Möglicherweise können wir bei Absagen noch Plätze vergeben.
Startpunkt: Gängeviertel, Valentinskamp 34
Schafft zwei, drei, viele Gänge! ist eine Produktion von LIGNA und Kampnagel. Gefördert durch die Konzeptionsförderung der Kulturbehörde Hamburg