Nach dem Lager – Katharina Jacob und die Lagergemeinschaften des
Frauen-KZ Ravensbrück
Donnerstag, 28. März 2019
um 19 Uhr
In der Fabrique im Gängeviertel, 4.Stock, barrierefrei mit Aufzug
(Valentinskamp 34a, Zugang über Speckstraße)
Bilder-Vortrag und Gespräch mit Ilse Jacob (VVN-BdA) und Henning Fischer
(Historiker, AK Loukanikos)
Moderation: Marzena Chilewski (Gängeviertel)
Ende April 1945 wurde das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück bei
Berlin von der Roten Armee befreit. Einige der Überlebenden, meist
Kommunistinnen, die in der Weimarer Republik politisch geprägt worden
waren, gründeten unmittelbar nach der Befreiung eine deutsche
„Lagergemeinschaft“, ihren sozialen und politischen Verband.
Die politischen Lebensgeschichten der Frauen der Lagergemeinschaften
eint mehr als die gemeinsame Haft in Ravensbrück: Sie reichen von der
Weimarer Republik über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die
Nachkriegszeit und die 1990er Jahre. Nach der Befreiung 1945 bestimmten
ungleiche Verhältnisse die Kämpfe um Erinnerung und Anerkennung in Ost
und West. Antikommunismus in der Bundesrepublik und Staatssozialismus in
der DDR prägten die politischen Handlungsfelder der Überlebenden.
Henning Fischer spricht anhand von Fotografien über die
Lebensgeschichten der Frauen der Lagergemeinschaften.
Zuvor wird Ilse Jacob über das Leben und die politischen Kämpfe ihrer
Mutter Katharina Jacob berichten. Die Widerstandskämpferin überlebte die
KZ-Haft und blieb, wie viele ihrer Gefährtinnen, auch nach 1945
politisch aktiv. Bis in die 1980er Jahre bestimmte eine Politik
„unversöhnlicher Erinnerung“ ihren Standpunkt. Danach bleibt Zeit, um
gemeinsam über die aktuelle Bedeutung dieser antifaschistischen
Lebensgeschichten zu diskutieren.
Ilse Jacob ist Vorstandsmitglied der VVN-BdA Hamburg und unter anderem
aktiv für ein würdiges Gedenken im Hamburger Stadthaus. Dazu verfasste
sie mit anderen Nachkommen von Hamburger Gestapo-Gefangenen einen
Offenen Brief „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu
verdammt, sie zu wiederholen“
(https://hamburg.vvn-bda.de/2018/02/08/offener-brief/).
Von Henning Fischer erschien 2018 das Buch „Überlebende als Akteurinnen.
Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung
und politisches Handeln, 1945 bis 1989“
(https://www.narr.de/uberlebende-als-akteurinnen-52772), und dazu ein
Interview in der „analyse und kritik“ #636 (März 2018): „Antifaschismus
aus der Gegenwart herleiten“ (peter-
nowak-journalist.de/2018/04/09/antifaschismus-aus-der-gegenwart-herleiten/)
Veranstaltet von FreiGänge (Gängeviertel) und der VVN-BdA Hamburg.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu
machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen
angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in
der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische
oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten
sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser
auszuschließen.