Noch vor etwas mehr als einem Jahrhundert bedeckten die Gängeviertel große Teile der Hamburger Alt- und Neustadt. Die verwinkelten, unübersichtlichen Gassen zwischen halb verfallenen Fachwerkhäusern waren weit über Hamburg hinaus berühmt-berüchtigt für die grassierende Armut, Prostitution und Kriminalität aber auch bekannt für die starke Solidarität und den Zusammenhalt ihrer Bewohner.
Bis heute ist das Interesse an der Geschichte dieses untergegangenen Quartiers ungebrochen und Wochenende für Wochenende pilgern Hamburger und Touristen durch die verbliebenen Reste am Valentinskamp. Weil wir leider nicht in der Lage sind die große Nachfrage nach Rundgängen zu jedem Zeitpunkt ehrenamtlich zu decken, beschreitet das Gängeviertel jetzt neue Wege für die Entdeckung und Aneignung von Geschichte. Zum neunten Viertelgeburtstag ging der interaktive Gängeviertel Rundgang an den Start.
Ab jetzt ist es für alle Interessierten möglich die Geschichte der Gängeviertel selbst zu erkunden – nur mit Smartphone und einer gesunden Portion Neugier bewaffnet. Die Themenpalette reicht dabei vom Nachtleben am Valentinskamp zur Jüdischen Gemeinde in der Mittleren Neustadt und von Architektur und Bauweise zu Kriminalität und Prostitution. Das Ganze geht direkt vor Ort oder online unter: http://i.gaengeviertel.de/
Schilderdesign: Lisa Mersmann; Webdesign: Daniel Nürrenbach; Inhalt: Stephan Fender