01. Dezember 2011 Neuigkeiten

Ein Jahr leerstandmelder.de in Hamburg - nun bundesweite Expansion!


Seit einem Jahr ist die Internet-Plattform leerstandsmelder.de der Initiative `Komm in die Gänge` für Hamburg online. Der Betreiberverein `Gängeviertel e.V.` zählt auf der Plattform mittlerweile rund 500 registrierte Nutzer und in etwa ebenso viele gemeldete Leerstände. Es wurde ein struktureller Missstand in der Stadtentwicklung aufgezeigt. Denn während viele Menschen bezahlbare Wohnungen oder Gewerberäume suchen, stehen geeignete Gebäude leer und manche verfallen sogar. Dabei können Leerstände Möglichkeitsräume für die Stadtgesellschaft sein. Dafür allerdings ist Transparenz über die Leerstandsituation und legaler Zugang zu Leerständen notwendig. Beim Schaffen von Zugang sind Eigentümer und vor allem die Politik gefragt, Transparenz dagegen entsteht mit Hilfe von leerstandsmelder.de – ab dem 01.12. zum einjährigen Jubiläum der Plattform ist das nun auch in anderen Städten möglich!


Am 01.12. geht die neue Startseite von leerstandsmelder.de online und es können auch für Frankfurt am Main als erste Partnerstadt Leerstände gemeldet werden. Betrieben wird die Plattform in Frankfurt vom `Netzwerk für gemeinschaftliches Wohnen e.V.´ Weitere Initiativen in Bremen und Berlin sind in der Vorbereitung leerstandsmelder.de für ihre Stadt zu betreuen.

Frankfurt am Main ist mit rund 15% Leerstand bei Büroflächen `Leerstandshauptstadt` in Deutschland. In Hamburg stehen aktuell rund 1,4 Mio. Quadratmeter Büroflächen leer. Trotzdem werden immer weitere Bürobauten errichtet, obwohl in der Hansestadt eigentlich bis 2020 über 80.000 neue Wohnungen benötigt werden. Daran wird sich jedoch wohl kaum etwas ändern, wenn es sich für Spekulanten weiterhin finanziell auszahlt, unnötige Büroneubauten zu errichten und Leerstand steuerrechtlich als Verlust abzuschreiben. Dagegen müssen dringend politische Maßnahmen ergriffen werden. Um nicht weiterhin stadtgesellschaftliche Ressourcen zu verschwenden und Zugang zu Leerständen zu schaffen, gibt es folgende Lösungsansätze:

  • Umwandlung von Büro- und Gewerbeflächen zu Wohnungen
  • Konsequente Anwendung und Ausweitung des Hamburger Wohnraumschutzgesetzes
  • Besteuerung von Leerständen
  • spekulativen Leerstand kriminalisieren
  • Leerstands-Besetzungen entkriminalisieren (wie beispielsweise in England und Zürich und bis vor kurzem in den Niederlanden)


Weitere Infos: www.leerstandsmelder.de



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