„Wir sind keine Bananenrepublik, in der sich jeder ‚Künstler‘ über das Gesetz erheben darf!“
Nein, in dieser Aussage geht es nicht um uns, sondern um die Intendantin des Kampnagel, Amelie Deuflhard. Getroffen wurde sie vom ehemaligen Schill-Senator und jetzigem Vizesprecher der AFD Hamburg, Dirk Nockemann. Frau Deuflhard hatte sich erdreistet, Flüchtlingen der Lampedusa-Gruppe Unterstützung zu gewähren und sie Räume in einem Kunstprojekt auf Kampnagel nutzen lassen, anstatt sie auf die Parkbänke zu verweisen, wo sie nach Meinung der AFD offensichtlich hingehören. Im Habitus des Blockwarts erstattete die Partei Strafanzeige gegen die Intendantin. Die AFD wird dies mit Sicherheit rechtsstaatlich nennen, aber eine Politik, die in Kauf nimmt, dass Menschen, die vor Krieg und Folter geflohen sind, im Winter auf Hamburgs Straßen erfrieren, ist vor allem eines: Menschenverachtend.
Auch wenn sich die AFD noch hinter einer Rhetorik der Einzelfälle und „vielen Stimmen“ versteckt, so wird doch immer deutlicher, wohin die Reise der sogenannten „Anti-Euro Partei“ geht. Marschieren rechte Hooligans der HoGeSa, finden sich sofort AFD-Mitglieder die Verständnis zeigen, im Europaparlament wettert die Abgeordnete Beatrix von Storch gegen die angebliche Macht der „Homo-Lobby“ und in Sachsen ist der Schulterschluss mit der fremdenfeindlichen PEGIDA schon in vollem Gange.
In der Partei finden rassistische, sexistische, homophobe und reaktionäre Ansichten ein zu Hause, daran ändern auch gutbürgerliche Aushängeschilder wie Parteichef Bernd Lucke nichts.
Wir sind froh, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen sich mit solchen Strukturen auseinanderzusetzen und freuen uns, dass das HBgR seine Broschüre bei uns vorstellt und damit zeigt, dass das Auftreten der Partei in Hamburg nicht ohne weiteres hingenommen wird.
Gängeviertel, Januar 2015
Als Veranstalter_innen behalten wir uns vor, Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
Ort: Gängeviertel, Valentinskamp 34, 20355 Hamburg
Samstag, 10.01.2015
Zeit: 18.00 Uhr