22. November 2021 Neuigkeiten, Startseite

Gängeviertel-Aktivist erhält Hartmut-Häußermann-Preis

Michael Ziehl erhält für Dissertation über das Hamburger Gängeviertel den Hartmut-Häußermann-Preis „Soziale Stadt“


Michael Ziehl | Foto HCU

Im zweijährigen Rhythmus verleiht das Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt-Universität zu Berlin den Preis. Michael Ziehl wurde für seine Promotion „Koproduktion Urbaner Resilienz“ ausgezeichnet. Geforscht hat er zur Kooperation von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung am Beispiel des Hamburger Gängeviertels.


Vom historischen Arbeiterviertel zum Experimentier-Quartier


Angesichts vielfältiger urbaner Krisen wird die kooperative Entwicklung von Stadträumen immer bedeutender. Wie diese gelingen kann, zeigt Michael Ziehl am Beispiel der Sanierung des historischen Gängeviertels in Hamburg. Als Forschender eröffnet er tiefe Einblicke in die ungewöhnlich enge Zusammenarbeit von engagierten Bürger*innen mit Politik und Verwaltung. Dabei erfasst er Rahmenbedingungen, Konflikte sowie Anpassungsmaßnahmen der Kooperation.


Den Stadtraum als Reallabor begreifend, gibt er konkrete Handlungsanregungen, wie Resilienz koproduziert werden kann. Damit bietet er Praxiswissen an, um eine nachhaltige Transformation von Städten voranzutreiben und die Anpassungsfähigkeit urbaner Systeme zu erhöhen.


Sozial orientierte Stadtforschung an der HCU


Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow, Präsident HafenCity Universität Hamburg: „Ich gratuliere Michael Ziehl herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung. Die Würdigung zeigt die hohe Qualität der vorliegenden Dissertation und dass die sozial orientierte Stadtforschung ein wichtiger Bestandteil der interdisziplinären Ausrichtung der HCU ist.“


Prof. Dr. Gesa Ziemer (Kulturtheorie und kulturelle Praxis): „Die Arbeit zeigt die immer größer werdende Bedeutung des kooperativen Zusammenspiels von Politik und Zivilgesellschaft. Das Hamburger Gängeviertel ist dabei ein besonders spannender Mikrokosmos bei der Stadt im Wandel.“


Die Dissertation wurde an der HCU von Prof. Dr. Gesa Ziemer (Direktorin CityScienceLab, Erstbetreuerin) und Prof. em. Dr. Ingrid Breckner (Stadt- und Regionalsoziologie, Zweitbetreuerin) betreut. Michael Ziehl hat im Rahmen des Graduiertenkollegs „Performing Citizenship“ an seiner Dissertation geforscht. Das Graduiertenkolleg war eine Kooperation zwischen HCU, HAW Hamburg, Forschungstheater/FUNDUS THEATER und K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg.


Zur Person

Dr. Michael Ziehl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im CityScienceLab an der HCU. Er arbeitet als Lead Researcher für Citizen Co-Creation im Projekt „Connected Urban Twins“. Michael Ziehl ist Doktor der Philosophie, Diplom-Ingenieur der Architektur und Master of Science der Stadtplanung. Er arbeitet freiberuflich als Urbanist, Stadtforscher und betreibt „Urban Upcycling – Agentur für städtische Ressourcen“. Er hat Stadtplanung an der HCU studiert.  


Hartmut Häußermann Preis


Mit dem Preis werden herausragende Dissertationen ausgezeichnet, die eine interdisziplinäre, aufklärerische und sozial orientierte Stadtforschung verwirklichen. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Am 05. November 2021 fand die Verleihung in Berlin statt. Michael Ziehl teilt sich den Preis mit Nihad El-Kayed, die zu „Local Conditions of Democracy“ promoviert hat.



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