mit Maria Pinińska-Bereś, Bobdrop, Fox Albra, Sam Gora, Jakob Jautz, Simon Speiser, Kabila Kyowa Stéphane, Elisabeth Weydt Geöffnet Do-Fr 17-20 Uhr & Sa-So 14-18 Uhr
24.4. Do. Eröffnung 19 Uhr mit Tanzperformance von Jakob Jautz (Basel)
mit Musikbegleitung von Bobdrop (Berlin)
25. 4. FR. 18 Uhr Lesung von Elisabeth Weydt aus ihrem Buch “Die Natur hat Recht”; 19 UHR Artist Talk mit den Künstler*innen (Englisch)
26.4. Sa. 16 - 0 Uhr Lange Nacht der Museen
18 Uhr Tanzperformance von Jakob Jautz
kuratiert von Sam Gora Als geflügeltes Wort der Geografie und der Politik, bezeichnet das Territorium gemeinhin einen von einer Person, Gruppe oder Organisation (zum Beispiel einem Staat) erfolgreich angeeigneten und durch Machtausübung kontrollierten Raum. Während koloniale Grenzziehungen und geistige Barrieren die Grenzen der „alten“ Welt definierten, sind es heute globalisierte Abhängigkeiten, die den Begriff des „Territoriums“ neu füllen.
Denn längst haben wir verstanden, dass die Klimakatastrophe vor Landesgrenzen oder Zäunen keinen Halt macht; dass die Auswirkungen dieses neuen Klima-Zeitalters weltweit spürbar sind; dass ein neues Verständnis über die Verwobenheiten der Erde von Nöten ist, damit der Mensch überdauern kann.
Wir wissen: Kein Körper ist in der Lage, alleinstehend zu existieren – sondern abhängig von einer Vielzahl mikrobieller, pflanzlicher und tierischer Akteure, die das Leben in der „Critical Zone“, der schmalen Erdschicht, die wir bevölkern, erst möglich machen. Das Territorium wird zu einer Art terrestrischem Medium dicht verwobener Lebensvollzüge und das 21. Jahrhundert somit zum Zeitalter der „geo-sozialen“ Frage (Latour). Das Territorium beschreibt längst nicht mehr nur das lokale, sondern bezeichnet einen gemeinsamen Ort der unauflöslich miteinander verschränkten Lebensformen.
Die Künstler*innen - alle von ihnen angesiedelt zwischen den Ländern - zeichnen in der Ausstellung „Down to Earth – Territories“ diese „Lebenslinien“ nach. In welchen Abhängigkeiten befinden sich ihre eigenen „Territorien“ und wo gibt es Überschneidungen mit anderen und anderem? An welcher Stelle löst sich der Körper ab und auf und wie markiert er Grenzen zwischen Natur, Politik und Mythos? Wie verbindet der digitale Raum uns mit globalen Fragen nach Land und Ressourcen? Kennt Wasser Grenzen? Über das Nachzeichnen von Verstrickungen, Abhängigkeiten und Verbindungen gelangen werben sie für Verständnis und Empathie in einer von Krieg und Zerstörung geprägten Zeit - in der die Frage, auf welchem und von welchem Land wir leben, sehr dringlich ist. Die Annäherung der vermeintlich geografisch getrennten „territories“ bilden den „common ground“ dieser Ausstellung und auch die Besucher*innen werden eingeladen, über ihre eigenen geo-sozialen Verstrickungen und Grenzen nachzudenken.