Persian Poets – ein Hip Hop Abend von und mit Iranischen und Afghanischen Rapper*innen im Angesicht der feministischen Proteste gegen das Iranische Regime und in Erinnerung an die humanitäre Notlage in Afghanistan, zusammengestellt von dem Hamburger Rapfugees Kollektiv. Rap ist immer auch Protestmusik, also wollen wir an diesem Abend solidarisch mit allen Unterdrückten und Verfolgten Menschen unsere Stimmen erheben und ein Zeichen für Freiheit und Menschenrechte setzen. Wir sind alle #mahsaamini
Einlass 19:00 in der Fabrique im Gängeviertel, Valentinskamp 34a 20355 Hamburg
Eintritt: Zahl was es dir Wert ist
Aftershow Party: 00:00
WICHTIG bitte beachtet, dass ihr einen Impf-/Genesenennachweis und einen negativen Coronatest dabei habt!
Wir freuen uns auf Rap-Künstler*innen die in ganz Europa eine neue Heimat gefunden haben und eine fette Aftershow Party mit kikki_1000 (https://soundcloud.com/kymiyeah)
& DJ Jungleboy (https://soundcloud.com/dj-jungleboy)!
Line-Up
Abom (Amsterdam) https://bit.ly/3UGtqDQ
DayonDal (HH) https://soundcloud.com/dayon-daal
Ramin6 (Zürich) https://bit.ly/3reATws
Shenawande (HH) https://spoti.fi/3CjlUaV
Xenion Rap Projekt (Berlin) https://bit.ly/3Rn7oDn
Hosain 0093 (HH) https://bit.ly/3SpbcoR
Ehsan Skorp (Wien) https://bit.ly/3SulyUI
Rapfugees (HH) https://spoti.fi/3SFmmFN
Rail47 (Frankfurt) https://bit.ly/3dPfJls
Ila Kha (HH) https://bit.ly/3ri6ugG
Khalil Kry (HH) https://bit.ly/3y49S2B
Poesie ist immer ein Anker gegen Extremismus. Nicht nur die klassische persische Dichtung sondern auch moderne Poesie bilden Rückzugsorte vor der staatlich-religiösen Bigotterie des Islamismus im Iran und in Afghanistan und sind Ausdruckformen der Lebensfreude, des Feierns alter wie moderner Leidenschaften.
Die Bedeutung des Hip Hop ist dabei nicht zu unterschätzen: Rappen ist nicht nur eine verdichtete, schnelle Form der Vermittlung von Erfahrungen und politischen Statements, sondern gibt auch der Trauer Raum, eine Jugend leben zu müssen, die in einer religiösen Diktatur immer unterhalb ihrer Möglichkeiten und Wünsche bleiben muss.
Eine Wiederaufnahme poetischer widerständiger Sprache bedient sich seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten der im Iran verfemten modernen Weltkultur des Hip Hop. Dieser schafft es eine Brücke zu schlagen zwischen der im Iran lebenden Jugend und den Kindern der Exilant:innen im Westen. Die gemeinsame Sprache ermöglicht hier einen Austausch über unterschiedlichen Lebensrealitäten.
Die Bedeutung des Hip Hop im Iran ist nicht zu unterschätzen: Rappen ist hierbei nicht nur eine verdichtete, schnelle Form der Vermittlung von Erfahrungen und politischen Statements, sondern gibt auch der Trauer Raum, eine Jugend leben zu müssen, die in einer religiösen Diktatur immer unterhalb ihrer Möglichkeiten und Wünsche bleiben muss.
Dementsprechend kreisen die Themen immer wieder um verwehrte persönliche Freiheiten. Für die weiblichen Rapper geht es vorrangig auch darum, bei all den Erfahrungen mit Alltagssexismus im religiösen Patriarchat eine Freiheit des Ausdrucks zu finden. Hip Hop ist im Iran nur im Untergrund möglich, was seiner Popularität gerade über soziale Medien überhaupt keinen Abbruch tut, gibt er doch den Erfahrungen der gesamten jungen Generation nicht nur im Iran, sondern überall wo Persisch verstanden wird, eine intensive neue, junge „freshe“ Sprache. Intensiviert wird der Austausch zwischen den Communities gerade auch durch queere Hip Hop Künstler:innen, da sie sich noch einmal ganz anders gezwungen sehen, ihr Leben ins Exil in Sicherheit bringen zu müssen.
Menschenrechte wie Kunstfreiheit sind universell. Hip Hop als musikalische Ausdrucksform ist genauso universell und somit überall zu schützen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es kulturalistische Relativierungen sind, die der Jugend im Iran das Leben unerträglich machen, die nichts weniger will als an der Weltkultur zu partizipieren.
Und das macht es so wichtig, dass der persische Hip Hop auch in Deutschland nicht nur von der persischsprachigen Community wahrgenommen wird, sondern auch in einem deutschsprachigen Publikum kulturalistische Wahrnehmungen erschüttert und abgebaut werden können.
Umso erfreulicher ist es, dass die in HH bereits namhaften Rapfugees sich bereit erklärt haben, einen Abend mit s persischsprachigen Hip Hop Künstler:innen kuratieren zu wollen. Das ist bei näherer Betrachtung aber auch kein Zufall, sah sich doch ein Mitglied des zehnköpfigen Künstlerkollektivs 2021 selbst der Gefahr ausgesetzt, aus Hamburg in den Iran abgeschoben zu werden, was ihn in eine lebensgefährliche Situation hätte bringen können. Die Themen der Rapfugees sind Flucht und das Ankommen in der neuen Umgebung. Ihre Mehrsprachigkeit lädt die persischen Künstler:innen ein, in ihrer Sprache, spezifische wie allgemeine Erfahrungen auszudrücken und in den Diskurs einzubringen. Eine gemeinsame Sprache haben sie ohnehin schon: den Hip Hop.
Dieses Vorhaben steht natürlich im kompletten Einklang mit den Werten des Gängeviertels. Wir stehen zu einhundert Prozent hinter dieser Idee und laden herzlich dazu ein, am 15.10. um 19:00 zur Fabrique zu kommen und Toleranz, Meinungsfreiheit und Vielfalt.