"Licht – Linie – Struktur" Malerei von Stefan Pertschi

05. März 2016 - 19. März 2016

Ausstellung vom 06. bis 19. März 2016 im Raum linksrechts, Gängeviertel

Vernissage am Sa., 05. März um 19 Uhr

 

Als Künstler liebt Stefan Pertschi seine Autonomie. Gleichzeitig ist sie seine größte Herausforderung. Was tun, wenn keiner einem sagt, dass man um 9 Uhr im Atelier zu sein hat, innerhalb der nächsten zehn Tage dieses große Bild fertigstellen muss und noch jene zwei Werke aus der aktuellen Serie finalisieren sollte? Die Antwort von Stefan Pertschi: Man gibt sich seine Aufgaben und Strukturen selbst. So geht er seine Werke mit höchster Akribie ausgehend von im Vorfeld festgelegten Rasterverfahren an. Eine Zeitlang hat er mit Strichen gearbeitet, von denen er nicht nur weiß, wie viele er für welches Bild gemalt hat, sondern sogar, wie viele er pro Stunde schafft (1650 in Öl). In seiner neuesten Serie „Polyphone“ teilt er die Leinwand in Planquadrate à 5 qcm ein und arbeitet sich in mehreren Schichten aus Öl oder Acrylfarbe mit unterschiedlichen Klebungen aus Tapes langsam und gut durchdacht Schicht für Schicht bis zum fertigen Bild vor. Und zwar solange, bis sein Gefühl ihm sagt, dass das Bild jetzt fertig ist. Stefan Pertschi bezeichnet das Malen und Zeichnen als seine Berufung. Die Arbeit an seinen konstruktivistischen Werken gibt ihm Halt und ein gewisses Maß an Sicherheit, wenn die selbst empfundene Strukturlosigkeit eines Künstlers und die häufig prekären Arbeitsverhältnisse zu überfordern drohen.

 

Die durch die Schichtungen und Überlagerungen entstehenden Strukturen strahlen auch auf die Betrachterinnen und Betrachter eine gewisse Ruhe und Ordnung aus. Obwohl oder gerade weil Stefan Pertschi seine Bilder monochrom mit verschiedenen Klebungen malt, ist keines wie das andere, jedes von ihnen hat seine eigenen Spezifika. Linien und Schattierungen geben jedem Bild seine ganz eigene Kraft und Struktur, die häufig erst nach längerer Betrachtung und Wechsel der Blickperspektive voll zur Geltung kommen. Je nach Einfall des Lichts treten diese oder jene Linien mehr hervor, werden die verschiedenen Strukturebenen und Konturen unterschiedlich stark sichtbar.

 

In der Ausstellung „Licht – Linie – Struktur“ in der Galerie Raum linksrechts zeigt Pertschi eine Auswahl aus schwarzen und weißen monochromen Bildern seiner Serien „Reflexionen“, „Lineaturen“ „Polyphone“, „Hommages“ …

 

Stefan Pertschi (geb. 1978 in Stuttgart) lebt und arbeitet seit seinem Studium der Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Hier ist er seit 2011 als freier Künstler, Illustrator und Live-Zeichner tätig. Seine Arbeiten waren bereits in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Darüber hinaus war er als Live-Zeichner an diversen Bühnen tätig, unter anderem für das Bayerische Staatsschauspiel, die Innsbrucker Festwochen der alten Musik, die Salzburger Festspiele und vor allem das Thalia Theater Hamburg. Mehr Informationen zum Künstler unter www.stefanpertschi.de.

 

Das Gängeviertel wurde am 22. August 2009 besetzt und vor dem Abriss gerettet. Seitdem setzen wir uns für diesen nichtkommerziellen soziokulturellen Ort ein: für ein gemeinsames Leben, Arbeiten und Wohnen, für mehr Kunst, Kultur und Soziales mitten in Hamburg.

 

Raum linksrechts im Gängeviertel widmet sich der Förderung junger Kunst in und aus Hamburg.

 

Ausstellungsdaten auf einen Blick:

Licht – Line – Struktur. Malerei von Stefan Pertschi

Vernissage: Sa., 5. März um 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 6. bis 19. März 2016

Öffnungszeiten: Do. bis Sa. 17 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung

Raum linksrechts

Valentinskamp 37 | 20355 Hamburg

www.facebook.com/raumlinksrechts


www.das-gaengeviertel.info/programm

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