Seit ihrem Amtsantritt hatte sie für die freie Szene, die abseitigen Projekte und für das Gängeviertel unermüdlich Einsatz gezeigt. Schon 2011 hatten wir gemeinsam die Kooperationsvereinbarung mit der Stadt in der damals noch unsanierten Fabrique unterzeichnet. Sie hat mit uns die Kutscherhäuser und das Haus in der Speckstrasse unter Denkmalschutz gestellt. Ein ganz besonderer Moment war die gemeinsame Wiedereröffnung der sanierten Fabrique im März diesen Jahres mit einer feierlichen Rede, die uns bekräftigt hat und die enorme Relevanz des Gängeviertels für Hamburg deutlich machte. Der respektvolle Umgang mit unserem Projekt, die Ermutigung und die Achtung vor allem was wir geleistet haben, hat sie immer wieder deutlich ausformuliert. Nicht allein dafür möchten wir uns bedanken. Für uns war sie ein Vorbild und eine Begleiterin, die für die Kunst und Kultur auch mal unbequeme Worte und Formulierungen gewählt hat, die versucht hat im Senat durchzusetzen, was wir alle schon lange wissen: Eine Stadt braucht die Freiheit Kunst und Kultur als Notwendigkeit anzusehen und nicht als Wirtschaftsfaktor, es braucht die notwendigen Mittel, den vielen Orten und Kulturschaffenden ihre Arbeit zu ermöglichen und vor allem auch präsentieren zu können. Wir sind gemeinsam diesem Ziel etwas näher gekommen und vermissen jetzt schon die Frau, die Courage besaß wie kaum jemand vor ihr. Auch wenn diese Lücke kaum zu schließen sein wird, werden wir in ihrem Sinne weitermachen und die Erinnerungen am Leben erhalten.
Wir trauern und möchten auf diesem Wege unser Beileid ausdrücken, allen Hinterbliebenen und allen, die mit ihr den Kampf aufgenommen haben für eine Kulturpolitik, die diesem Namen würdig ist.