Ausstellung: "1987" - Fotografien der Hamburger Autonomen Häusergruppen der achtziger Jahre von Kai Peters

15. Februar 2013 - 03. März 2013

Vernissage am 15.02.2013, ab 20 Uhr

Eröffnungsrede von Ale Dumbsky ca. 21 Uhr

Ausstellungsdauer: 16.02. bis 03.03.2013,

jeweils Mi-So, 15-19 Uhr

 

Kupferdiebe Galerie

Caffamacherreihe 49

 

 

https://www.facebook.com/events/288771187912416/

 

Am 15.2.2013 laden wir ganz herzlich zur Vernissage in die Kupferdiebe Galerie im Gängeviertel.

Mit dieser Ausstellung wenden wir den Blick zurück in die turbulente Zeit der achtziger Jahre in Hamburg und zeigen Fotografien von Kai Peters, welcher Teil der Hamburger Häuser Gruppen war und uns die

Möglichkeit gibt, Einblick zu nehmen in seine fotografische Chronik dieser Zeit.

 

Die achtziger Jahre waren ein Jahrzehnt mit sozialen Kämpfen auf vielen Ebenen. Die Anti-Atom Bewegung, die große Friedensbewegung, Jobber Gruppen, Antiimperialistische und Antimilitaristische Gruppen und die vielen Hausbesetzer Gruppen in jeder größeren Stadt (West-)Deutschlands.

In Hamburg kam es seit den siebziger Jahren immer wieder zu Hausbesetzungen, einmal um Häuser vor dem Abriß zu retten und zum anderen um auf die schlechte Wohn- und Mietensituation aufmerksam zu

machen.

Hamburg ist damals mit der Besetzung der Hafenstraße über seine regionalen Grenzen Aufmerksamkeit zuteil geworden und die

"Barrikaden-Tage" haben ihren Platz im kollektiven Gedächtnis gefunden.

 

Und bis zum heutigen Tage zeigen die nach wie vor besetzte Rote Flora, der erfolgreiche Kampf für einen neuen Wagenplatz "Zomia" oder die Auseinandersetzung um die Räumung des Wagenplatzes Bambule in Hamburg, dass der Kampf um selbstbestimmtes Leben auch direkt vor und hinter der eigenen Tür beginnt.

 

Deshalb freuen wir uns besonders diese Ausstellung im Gängeviertel zeigen zu können und einen Bogen zu spannen zwischen den heftigen Kämpfen der damaligen Zeit und der Gegenwart und um Anstoss zu geben über die Zukunft zu denken...oder einfach nur in Erinnerungen zu schwelgen.

 

 

 

Einige Beispiele von Hausbesetzungen der achtziger Jahre in Hamburg:

 

Hafenstraße

Ab Oktober 1981 wird der Häuserkomple „schleichend besetzt“, am 23. Februar 1982 findet die erste offizielle Besetzung statt. Im November 1987 kommt es nach gescheiterten Vertragsverhandlungen zur Eskalation („Barrikaden-Tage“), am 10. November 1987 Dohnanyi-Ehrenwort: Abbau der Barrikaden und Erneuerung der Verträge. 1995 wurden die Häuser an die Genossenschaft Alternativen am Elbufer verkauft, anschließend saniert.

Heute bestehen die Häuser als Wohnprojekt.

 

Heidritterstraße / Pinnasberg

Ab 1984 wurde der Gebäudekomplex wiederholt besetzt und umgehend geräumt

(Pawelczyk-Doktrin), 1986 fanden Vertrags-verhandlungen mit einer Hausgruppe statt, wurden aber kurz vor Abschluss abgebrochen. Die Stadt

wollte kein weiteres Wohnprojekt in der unmittelbaren Nähe der Hafenstraße dulden. Im August 1992 wurden die Häuser letztmals besetzt, anschließend abgerissen und durch eine Neubebauung ersetzt.

 

Jägerpassage, Wohlwillstraße

Die Terrasse gilt als ältestes Zeugnis des sozialen Wohnungsbaus in Hamburg, ab 1977 Entmietung und geplanter Abriss: sowohl Denkmalschützer wie eine Hausgruppe setzten sich für den Erhalt ein. 1982 Abriss eines Teils der Nordterrasse, die Südterrasse wurde am 1. Mai 1984 erstmals besetzt (Verein Mieterselbstverwaltung Jägerpassage) und umgehend geräumt (Pawelczyk-Doktrin), weitere Besetzungen folgten. Ab 1988 Instandsetzung der Mittelterrasse, ab 1990 Instandsetzung der

Südterrasse und Vertragsabschluss, heute besteht hier ein Wohnprojekt.

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