Lesungen William Boehart: „Das Judaskreuz“

28. November 2018
19:30 -20:00 Uhr

Oktober 1879: Auf dem Sockel eines halbfertigen Kriegerdenkmals auf dem Möllner Marktplatz liegt ein Toter. In seinem Rücken steckt ein Dolch, doch alles deutet darauf hin, dass er erwürgt wurde. Der Hamburger Kriminalinspektor Jakob Hundt steht vor einem Rätsel: Fiel der Kaufmann seiner jüdischen Herkunft zum Opfer? Hundt begibt sich auf die Suche nach dem Mörder, und schon bald führt ihn eine Spur nach Hamburg. Dort versucht ein antisemitischer Geheimbund, das Judaskreuz, den Bau eines Denkmals zu Ehren des Aufklärers Lessing zu verhindern, während sich eine Gruppe von Spekulanten mithilfe vertraulicher Informationen aus Senatskreisen an einem Wohnungsbauprojekt eine goldene Nase verdienen will. Und im scheinbar undurchdringlichen Labyrinth der Gängeviertel taucht zur gleichen Zeit auch der Möllner Winkeladvokat Sprewitz unter, um die Wahrheit über seine ehemalige Geliebte, die Schriftstellerin und Revolutionärin Recha Mendelssohn, herauszufinden. Wie hängen all diese Begebenheiten zusammen?

Gelenkt von den politischen Entwicklungen im Land, aber auch getrieben von Rachsucht und Machthunger, von Liebe und Tatendrang, geraten die Akteure dieser unheilvollen Vorgänge in ein Netz aus Verstrickungen. Diese reichen weit in die Vergangenheit, bis zur gescheiterten Revolution 1848 zurück.
Boehart entspinnt eine atmosphärisch dichte, bestechende Kriminalgeschichte, die das Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts zum Leben erweckt. Zugleich ist dieser Roman eine Hommage an das geistige Erbe des großen Aufklärers Gotthold Ephraim Lessing und seinen zeitlosen Appell an die Menschlichkeit.

Über den Autor

Der Autor William Boehart wurde 1947 in Woddstock/ USA geboren und kam 1975 nach Deutschland, wo er der Liebe wegen blieb. An der University of Chicago studierte er zuvor Geschichte, Literatur und Philosophie und setzte dies an der Universität Hamburg fort, wo er schließlich über Gotthold Ephraim Lessing promovierte.

Er arbeitete über 35 Jahre in Schwarzenbek im Herzogtum Lauenberg als Archivar und Historiker, ehe er 2012 in den Ruhestand ging. Vor diesem historischen Roman hatte er Ortschroniken und wissenschaftliche Texte verfasst. 

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