Gängeviertel-Sanierung beginnt im Mai: Schandfleck wird endlich schick

Von: Von JÖRG KÖHNEMANN

Neustadt – Brennende Fackeln auf den Dächern des von 150 „Künstlern“ besetzen Gängeviertels an der Caffamacherreihe. Auf den Gehwegen wild parkende Autos der illegalen Bewohner. In der Kneipe fließen Getränke – natürlich ohne Konzession.

Doch das wird sich bald ändern!

Denn der Schandfleck wird endlich schick gemacht! Im Mai soll die Sanierung des maroden Viertels starten!

Bisher hatten Hobby-Sanierer in den Wohnungen ein paar Wände angemalt, Löcher mit Folien gestopft.

Bezirksamts-Leiter Andy Grote allerdings lobt die Besetzer in der Quartiers-Zeitung „Fokus Gängeviertel“, die Initiative habe „in zahllosen Stunden ehrenamtlichen Engagements einen zentralen Beitrag geleistet“.

Zuerst werden die denkmalgeschützten Eckgebäude Caffamacherreihe 37-39 und 43-49 in 15 Monaten Bauzeit saniert. Kosten: bis zu 3,1 Millionen Euro. Dort gibt es bisher nur zwei Mieter. Einer ist Friseur Jan Helmers (60), seit mehr als 30 Jahren Viertel-Bewohner.

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) hat allen Mietern die Rückkehr nach der Sanierung zugesagt. Geplant sind neue Küchen, Bäder, Wärme-/Brandschutz, neues Dach. Nach dem Umbau gibt‘s 13 Wohnungen und fünf Läden.

➜ Warum startet die Sanierung mit einem Jahr Verspätung?

Laut Steg-Chef gab‘s „14 Baukommissionssitzungen zwischen dem Gängeviertel und der Steg“. Außerdem haben Denkmalschutz-Auflagen den Start verzögert.

➜ Und wer eröffnet im besetzten Viertel Läden?

Noch gibt es keine Interessenten. Kein Wunder, denn die Nutzung der Geschäfte muss nach den Vereinbarungen der Stadt „eng mit dem Verein Gängeviertel“ abgesprochen werden. Da haben Filialisten wie Görtz, Budni oder Edeka wohl keine Chance ...

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