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Hamburg Jubiläumsfest im Gängeviertel

Wie aus besetzten Häusern ein Kultur-Quartier wurde

Mit dem einprägsamen Slogan machten die Besetzer des Gängeviertel 2009 auf sich und ihre Forderungen aufmerksam Mit dem einprägsamen Slogan machten die Besetzer des Gängeviertel 2009 auf sich und ihre Forderungen aufmerksam
Mit dem einprägsamen Slogan machten die Besetzer des Gängeviertel 2009 auf sich und ihre Forderungen aufmerksam
Quelle: pa/ dpa
Vor neun Jahren besetzten Künstler das Gängeviertel in Hamburg, um es vor dem Abriss zu bewahren. Inzwischen wurden einige Häuser saniert, Galerien zogen ein, Musiker traten auf. Nun wird gefeiert.

Die Initiative Gängeviertel und die Stadt Hamburg erleben gerade eine Phase der Annäherung, an deren Ende die endgültige Sanierung des Gängeviertels und seine dauerhafte Nutzung als Wohn- und Kulturort stehen soll. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) besuchte am Donnerstag erstmals offiziell die vor neun Jahren besetzten und zum Teil bereits sanierten Gebäude.

Brosda informierte sich am Donnerstag auf Einladung der Initiative im bei einem Rundgang am Vorabend eines Festwochenendes vom 23. bis zum 26. August über die kulturelle Nutzung.

Die Feier zum neunten Jahrestag der Besetzung lockt mit Ausstellungen, Konzerten und vielfältigen Kunstaktionen ins Gängeviertel. Brosda besuchte bei seinem Rundgang auch die drei Galerien, deren Betrieb durch die Kulturbehörde im laufenden Jahr mit 17.000 Euro unterstützt wird.

Einigung auf friedliche Nutzung

In den neun Jahren seit der Besetzung des vom Abriss bedrohten Gängeviertel durch rund 200 Künstler ist viel passiert. Die Besetzer einigten sich mit der Stadt vorläufig über eine friedliche Nutzung der Gebäude. Seither wurden einige der baufälligen Häuser durch die Stadt saniert.

Nach Angaben der Initiative Gängeviertel haben mittlerweile „Zehntausende Gäste aus aller Welt Ausstellungen, Konzerte, Partys und Lesungen besucht oder über Stadtentwicklung und Kulturpolitik diskutiert.“

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen erklärte am Donnerstag, es gebe „gute Gespräche“ mit der Initiative zum Zweck des „langfristigen Erhalts dieses sozialen Wohnviertels und Sicherung des kulturellen und künstlerischen Quartiers.“ Die Initiative ihrerseits zeigte sich auch zufrieden, man stehe kurz vor einer Einigung.

Stärker in der Stadt verankern

Brosda sagte beim Rundgang im Gespräch mit Mitgliedern der Initiative, es müsse nach einer Einigung mit der Stadt darum gehen, das Gängeviertel „als Ort der Kunst und Kultur noch stärker ins Bewusstsein zu bringen“. Brosda besichtigte zunächst einige Läden und das Eckgebäude in der Caffamacherreihe, in der die „Jupi-Bar“ das Gängeviertel markiert.

Im Gebäude arbeiteten bildende Künstler noch an ihren Ausstellungen für das Geburtstagsfest. Brosda besichtigte auch die Studios des Radios Freies Sender Kombinat im gleichen Gebäude, das dort seit zwei Jahren seinen Sitz hat. Anschließend setzte der Senator seinen Rundgang in der Fabrique fort.

Die ehemalige Gürtel- und Schnallenfabrik im Valentinskamp wurde im November 2015 für rund 2,9 Millionen Euro zum sozio-kulturellen Zentrum umgebaut. Das spätgründerzeitliche, fünfgeschossige Gewerbehaus wurde denkmalgerecht saniert und modernisiert. Auf rund 1400 Quadratmetern sind pro Stockwerk je zwei Einheiten für unterschiedliche Nutzungen entstanden.

Die Stadt fördert das Projekt durch eine geringe Miete und Zuschüsse, das Kulturzentrum erhält bisher keine institutionelle Subvention. Wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse gab es seit 2015 einen Planungsstopp für die noch nicht sanierten Gebäude. Der dürfte nach einer Einigung zwischen Stadt und Besetzern in Kürze aufgehoben werden. Dann sollen die restlichen Gebäude saniert werden.

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