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Hamburg (Print Regionales)

Millionenzusage für das Gängeviertel

Heutige Jubiläumsfeier muss wegen Baumängeln draußen stattfinden

Gerade erst hatten die Künstler gestern ihr Festprogramm zum einjährigen Jubiläum ihrer Hausbesetzung vorgestellt, da machte ihnen der schlechte Zustand der historischen Bausubstanz einen Strich durch die Rechnung. Innerhalb der Häuser dürfe die Geburtstagsparty nicht stattfinden, lautete die Anordnung aus dem Bezirksamt Hamburg-Mitte. Das Bauprüfungsamt hatte Sicherheitsbedenken.

Der Vorfall ist durchaus symptomatisch für die Situation des Gängeviertels ein Jahr nach Beginn der Hausbesetzung. Die Solidarität ist groß, doch man ringt weiter mit den Behörden. Während Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) bereits ankündigte, die Stadt lasse sich die Sanierung einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag kosten, bekräftigte die Initiative gestern erneut, man suche auch nach einer Alternativlösung, für die kein Sanierungsgebiet eingerichtet werden müsse. Denn Ziel der Künstler ist weiterhin, einen möglichst großen Einfluss auf die künftige Verwaltung zu erhalten. Und innerhalb des Vereins gibt es eine massive Front gegen das Bestreben Hajduks, die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) als Sanierungsträgerin einzusetzen.

Andere Mitglieder hindert dies freilich nicht, zeitgleich gemeinsam mit der Steg ein Konzept zu erarbeiten. "Wenn die Steg den Weg mit uns zusammengeht, ist alles klar", sagte Sprecherin Christine Ebeling. Dank der weitreichenden öffentlichen Unterstützung können die Künstler Forderungen stellen: Das Gängeviertel müsse in jedem Fall im öffentlichen Eigentum bleiben und als Kulturzentrum ein hohes Maß an Autonomie erhalten.

Künstler und Behörde streben an, in einem Zeitraum von vier bis acht Jahren das Gängeviertel zum neuen Leben zu erwecken: Kultur, Kleingewerbe und Wohnungen sollen dort entstehen. Die Künstler wollen "sämtliche Gebäude" erhalten - Senatorin Hajduk auch, aber nur "soweit möglich". Ende des vergangenen Jahres hatte der Senat 2,8 Millionen Euro an den Investor Hanzevast für den Rückkauf gezahlt. od

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