Hamburg, ein Vierteljahrhundert nach der Hafenstraße. Hausbesetzung, mitten in der großen Stadt: Dass wir das noch einmal erleben dürfen! Aber alles ist so anders als damals. Keine Megafone, keine Wasserwerfer, kein Häuserkampf, keine Volxküche. Und die größte Drohung der Besetzer ist diesmal kein "Wir bleiben!", sondern die bange Frage mit Buntstift auf Pappe: "Müssen wir alle nach Berlin gehen?"

An die 200 Hamburger Künstler halten seit dem vorvergangenen Wochenende unweit der Alster die Reste des historischen Gängeviertels besetzt, aber von "Besetzung" wollen sie gar nicht sprechen. Sie haben neun von zwölf Häusern "geöffnet" und sind mit ihren Pinseln und Laptops eingezogen.