Am Freitag beginnt die Sanierung: Stadt macht Besetzern das Gängeviertel schön

Von: Von JÖRG KÖHNEMANN

City – Das Sanierungs-Projekt Gängeviertel: umkämpft und umstritten. Von den Plänen eines holländischen Investors bis zur Besetzung durch 150 selbst ernannte Künstler 2009. Besetzt, (illegal) bewohnt, beschmiert – und nun?

Die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) investiert rund 20 Millionen Euro in die Schönheitskur der maroden Häuser aus dem 19. Jahrhundert. Geplant: rund 70 Sozialwohnungen mit Mieten um 5,75 Euro/qm.

Am Freitag geht‘s nach einem Jahr Verzögerung los. BILD sagt, was geplant ist – und wie die Besetzer profitieren.

Die Steg startet mit den Hausnummern 43-49. Frisör Jan Helmers (seit mehr als 30 Jahren im Viertel) soll in 15 Monaten seinen Laden neu an gleicher Stelle eröffnen.

Es folgen das Eckgebäude 37-39 und die Fabrik am Valentinskamp. In den Wohnhäusern an der Caffamacherreihe gibt es nach der Sanierung 13 neue Wohnungen. Kosten: rund 3,1 Millionen Euro.

Weitere Schritte sind laut Steg-Chef Hans Joachim Rösner erst nach Prüfung der Bausubstanz in den anderen Gebäuden ab Frühjahr 2014 möglich. Unklar ist, ob es bei den veranschlagten 20 Millionen Euro bleibt. Die letzten Kostenschätzungen sind von 2010. Jetzt stehen alle Gebäude unter Denkmalschutz. Mehrkosten sind laut Steg „noch nicht abzusehen“.

Die bange Frage: Droht im Gängeviertel ein Mix aus Kunst und Krawall – mitfinanziert vom Steuerzahler?

Nach BILD-Informationen sieht ein Passus im Vertrag mit den Besetzern ein Vorkaufsrecht für einzelne Gebäude vor. Möglich, dass die Stadt das Viertel saniert (und befriedet). Die Gängeviertel-Genossenschaft kauft dann die Immobilien in A-Lage für einen Spottpreis...

Fakt ist: Die Sanierung soll spätestens 2022 abgeschlossen sein.

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