Ausstellung: Ingest

03. Oktober 2014 - 12. Oktober 2014

Galerie Speckstrasse, Gängeviertel

Eröffnung Freitag 3.10.2014, 20 Uhr


Cordula Ditz
Carsten Rabe
Jürgen von Dückerhoff
Isabell Kamp
Henning Kles
Magda Krawcewicz


Die Gruppenausstellung »Ingest« einverleibt sich die Figur in An- und Abwesenheit im Raum. In Zeichnung, Video, Keramik, Malerei und Fotografie gebrauchen die sechs Hamburger Künstler die menschliche Gestalt als Vehikel für ihr Spiel mit der Wahrnehmung und Interaktion mit der Körperlichkeit. In den Arbeiten werden unterschiedliche Aspekte zelebriert oder fragmentiert. Die daraus resultieren-den nahezu mikroskopischen Beobachtungen beziehen sich auf die psychische sowie physische Beschaffenheit des Menschen. Einer Suche oder vielleicht auch einer  Feststellung gleich, die getriebene Psyche zu erkennen, herauszufordern, sich einlassen auf den Fehler, den Makel, das Unwissen. Das Störende aufnehmen und umarmen, es zu sich zu nehmen und lieben zu lernen, die Koexistenz von Leben und Tod als das was uns gewiss immer umgibt anzuerkennen in seinem alltäglichen Spiel. 
Cordula Ditz schwärzt in Ihren Videostills die Träger und die Umgebung der in Ohnmacht gefallenen Frauen; ob diese nun in eine gefährliche Situation geführt oder daraus befreit werden ist unklar und der Betrachter selbst verwandelt sich zum ohnmächtigen Zuschauer.
In den Fotografien von Carsten Rabe ist die Abwesenheit des Menschen im verlassenen Raum auf eine nahezu brutale Art spürbar. Das groteske Lichtspiel lässt ein sicheres Wissen über die Größenverhältnisse nicht zu, alles wirkt leicht verschoben und der Echtheit entzogen. Die Suche nach Realität und Fiktion wird zum absurden Spiel. 
Jürgen von Dückerhoff verschiebt die Grenzen der Haut im wahrsten Sinne: ein Augenkontakt zwischen Figur und Betrachter ist nicht mehr möglich, die absolute Abgrenzung und Distanzierung findet statt. Der vermeintliche Ekel über die Fratzen wird zum Spiegel der eigenen Makel.
Isabell Kamp fragmentiert in der Keramik den Körper in seine einzelnen Bestandteile und verschiebt die unsichtbare Psyche in eine visuell konstruierte Form. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden in eine Art quasi-wissenschaftliches Modell transferiert. 
Henning Kles nimmt die Figur ironisch auf's Korn, verschmelzt Farbe und Form zu Fratzen. Was sich zunächst über die ausgefeilte malerische Technik einschmeichelt entblößt sich und der tragisch-traurige Clown "Mensch" wird sichtbar. 
Magda Krawcewicz löst die Figur so weit von ihrem Naturalismus, das sie einer emotionalen Essenz gleich in Ihren Arbeiten verbleibt. Wenn die Maske als Schutz vor Erkennung gilt, so muss man gleichzeitig feststellen das es hier das letzt verbliebene Requisit des nicht mehr existenten Köpers ist.

Kuratiert von Isabell Kamp


Galerie Speckstrasse, Gängeviertel
Speckstrasse 83 − 87
20355 Hamburg


Öffnungszeiten: 
Do − Sa 16 − 19 Uhr
So 14 − 18 Uhr

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg

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