HERAKLES – ODER DIE KUNST DER UNZULÄNGLICHKEIT

11. September 2015 - 12. September 2015
20:00 -23:00 Uhr
Raum linksrechts, Valentinskamp 37

Performative Video-Installationvon Peer Ripberger

Er besiegte die Hydra, entführte den Höllenhund aus der Unterwelt undpflückte die goldenen Äpfel der Hesperiden – die zwölf Arbeiten des Heraklesmachten ihn unsterblich. Er stellte sich unzähligen Herausforderungen underkämpfte sich einen Platz im Olymp.
Was in der Antike ein einmaliges Wunder war, akzeptieren wir heute als Messlatteunseres Selbstbilds. Die moderne Leistungsgesellschaft stellt eine Aufgabe nach dernächsten, verspricht aber statt „nie endendem Ruhm“ nur eines: noch mehr Aufgaben,deren erhöhte Frequenz (uns) Selbstoptimierern eine perverse Lust verschafft. Die Unzul.nglichkeitsgefühle,die daraus notwendig resultieren, sind Thema einer performativen Video-Installation im Raum linksrechts.
Der Regisseur und Performer Peer Ripberger (1987) verknüpft autobiografischeEpisoden aus Studium, anschließenden Jobcenter-Erfahrungen und anderenLebensbereichen mit dem Mythos des Herakles – besser bekannt als Herkules –und fragt nach einer Kunst der Unzulänglichkeit, nach einem „Jenseits“ der Leistungund der erwarteten Perfektion, die uns in allen Institutionen der heutigen Gesellschaftbegegnen - allen voran den Medien, Ausbildungseinrichtungen und Arbeitsplätzen.Zu sehen ist eine queere Collage aus antikem Schönheitsideal, popkultureller Video-Clip-Ästhetik und politischen Pamphleten, die zum Widerstand gegendas Leistungsparadigma aufruft.
Peer Ripberger studierte Inszenierung der Künste und der Medien an der Universität Hildesheim, an der er derzeit über „Politisches Erzählen“ promoviert.In den letzten Jahren entstanden unter seiner Regie zahlreiche Performancesin der Freien Szene und an Stadttheatern, u.a. über Gender-Themen,Emanzipationsprozesse, Überwachung und Kapitalismus.

Konzept: Peer Ripberger / Performance: Peer Ripberger, Grigory Nikulin
Musik: Selektivton / Assistenz: Ben Ziegler

Premiere: Freitag, 11. September um 20 UhrDauer: 11. – 12. September 2015, jeweils von 20–23 Uhr (durchgängig begehbar)

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