Klostermuseum in Ottobeuren ermöglicht sinnliche und barrierefreie Einblicke

Klostermuseum in Ottobeuren ermöglicht sinnliche und barrierefreie Einblicke

Die Umrisse eines Heiligen ertasten, den Blick in eine Mönchszelle werfen und selbst einmal in eine Kutte schlüpfen – das neu konzipierte Klostermuseum in der Benediktinerabtei Ottobeuren ermöglicht spannende und barrierefreie Einblicke in die 1.250-jährige Geschichte des Klosters und das Leben der Mönche. Das 1881 eröffnete und damit zweitälteste Museum im Allgäu wurde in den vergangenen fünf Jahren in ein „Museum für alle“ verwandelt. Der inklusive und multimediale Ansatz ermöglicht nun kleinen und großen Menschen, ob mit oder ohne Handicaps, die Kunst- und Kulturgeschichte dieses besonderen Ortes mit allen Sinnen zu entdecken. Der Rundgang führt durch die ehemaligen Repräsentationsräume des Abtes, die sich auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern erstrecken und – wie Bibliothek, Theater und Kaisersaal – mit ihrer originalen Ausstattung erhalten sind.

Uneingeschränktes Museumserlebnis

Insgesamt 20 Medienstationen mit Audio- und Videobeiträgen sowie interaktiven Inhalten ermöglichen auch Menschen mit Einschränkungen ein uneingeschränkt intensives Museumserlebnis. Zu ausgewählten Kunstwerken wurden Tastmodelle angefertigt, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglichen, das Dargestellte mit den Fingerspitzen nachzuempfinden. „Berühren erlaubt“, heißt es also bei dem Abguss eines Holzreliefs mit einer Kreuzigungsgruppe oder auch bei der Tafel, auf der die Umrisslinien eines Gemäldes mit dem heiligen Benedikt ertastet werden können. Für Menschen ohne Seheinschränkungen bieten diese Stationen zudem die Möglichkeit, ihre Sinneswahrnehmungen zu erweitern. Unter www.ottobeuren.de gibt es weitere Informationen zum Museum, zum Kloster und zu allen kulturellen Angeboten des oberschwäbischen Ortes, darunter dem benachbarten Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth.

Kirche, Küche, Klosterzelle

Im Rahmen von Führungen können auch andere historische Objekte der Sammlung, zum Beispiel Alltagsgegenstände und Werkzeuge aus Buchmalerei- und Stuckwerkstätten, in die Hand genommen werden. Wie die Mönche in Ottobeuren heute nach der Regel des heiligen Benedikts leben, beten und arbeiten, erfährt man dagegen an Hörstationen und in kurzen Filmen – Einblicke in Kirche, Küche und Klosterzelle inbegriffen. Interaktive, speziell für kleine Besucherinnen und Besucher konzipierte Spielstationen bieten unterhaltsame Einblicke in die Symbolwelt der Barockzeit. Rundgänge für Kinder, fremdsprachige Angebote und Führungen in Gebärdensprache gibt es bald auch auf einem Medienguide, der im Laufe des Jahres zur Verfügung stehen wird.

Foto: © djd/Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren/Ralf Lienert

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