Besetzer blockieren, Bausubstanz bröckelt, Fertigstellung erst 2023: Gängeviertel-Sanierung dauert drei Jahre länger!

Von: Von JÖRG KÖHNEMANN

Neustadt – Baupfusch, Schimmel und Blockaden.

Bei der Gängeviertel-Sanierung herrscht das Chaos! Das 20 Millionen Euro teure Projekt wird laut Stadtentwicklungsbehörde jetzt erst 2023 fertig – drei Jahre später als bisher geplant.

Erst drei von 13 Gebäuden konnten bisher saniert werden. Kosten: 8,3 Mio. Euro.

Seit Februar 2015 gibt‘s einen Sanierungs-Stopp – verursacht durch die Besetzer. Es ging u. a. um unterschiedliche Vorstellungen zwischen Bewohnern und Stadtentwicklungsgesellschaft STEG zur Ausführung von Baumaßnahmen.

Die Konsequenzen sind dramatisch.

Ein Gebäude am Valentinskamp, das mehr als 150 Jahre alte „Terrassenhaus“, soll sogar einsturzgefährdet sein. Metallstützen halten morsche Wände. Die Besetzer warnen Besucher: „Fehlerhaus – nicht begehbar“.

Und mit jedem Jahr Blockade bröckelt die Bausubstanz weiter und wird gefährlicher für Bewohner und Besucher des Viertels...

Bei Frisör Jan Helmers (64), seit 35 Jahren mit Laden-Wohnung im besetzten Viertel, haben die weißen Wände im Wohnzimmer, Bad und Treppenhaus dicke Beulen – Schimmel-Alarm! Dabei haben Bauarbeiter und Maler das Haus von 1890 gerade erst verlassen.

Helmers, der mit den Besetzern nichts zu tun haben will: „Ein Ingenieur verriet mir, dass Keller und Küche zwar trockengelegt worden seien. Aber auf den Rest wurde aus Kostengründen verzichtet.“

Die Stadt räumte eine „austrocknende Restfeuchte“ ein. Für den Frisör gab’s darauf immerhin eine Mietminderung.

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