Kommentar Hamburger Gängeviertel: Die Hürden sind hoch

Es ist keineswegs gesichert, dass die Gängeviertel-Idee realisiert wird.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Gängeviertel-Kollektiv und der Stadt Hamburg ist ein Etappenziel, mehr aber nicht. Bis das erste Haus in die Selbstverwaltung der Gängeviertel-Genossenschaft übergehen kann, muss noch viel verhandelt werden - so sieht es die Vereinbarung vor.

Die Verhandlungen sind für beide Seiten eine Belastungsprobe und keineswegs ist klar, dass der eingeschlagene Weg bis zum Ende gegangen wird. Denn die Stadt tut sich nach wie vor schwer damit, Macht aus der Hand zu geben. Und das ehrenamtlich arbeitende Gängeviertel-Kollektiv tut sich schwer damit, die eigene Idee zu beschneiden - und hat gegenüber einem saturierten Behörden-Apparat die tendenziell schwierigere Ausgangslage.

Schon jetzt schmückt sich der Senat mit dem Gängeviertel. Dabei scheinen noch nicht alle Beteiligten verstanden zu haben, worum es beim Gängeviertel eigentlich geht: Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau spricht davon, dass das "kulturelle Leben der Stadt bereichert würde" und übersieht, dass die Kultur nur ein Aspekt des Gängeviertels ist. Kultursenatorin Barbara Kisseler redet, als wäre alles bereits in trockenen Tüchern. Und Bezirksamtschef Markus Schreiber will gleich "die Gesamtverantwortung für das Sanierungsverfahren" übernehmen - er scheint gar nichts verstanden zu haben. Die Hürden für die Realisierung der Gängeviertel-Idee, sie sind noch hoch.

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Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.

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