Theater/Performance: Prost und Beifall

Prost geht es gerade so schlecht. Dabei geht doch alles wie von selbst.

Wenn sämtliches für uns besorgt wäre, müssten wir dann nicht allein zurecht kommen? Um dieser Einsamkeit vorzubeugen, lädt Prost euch ein, Gäste zu sein auf seiner exklusiven Gala. Wenn alles sich sofort erledigte, wer kümmerte sich dann noch um nützliche Dinge? Achtlos geworden für das Zeug um uns her, bliebe uns am Ende nichts mehr. Deshalb zieht Prost es vor, über seine Lieblingsstücke zu stolpern.

Wem es an nichts fehlt, der besitzt keine Ausreden.

Prosts Gesten sind sein Tanz mit der Welt. Ausholend bewegt er die Hände und schon hält er in ihnen... nicht was er sagen wollte, aber vielleicht bringt es ihn ja weiter... Mittel statt Zwecke, Geschenke statt Antworten. Die Welt gibt ihm, was er braucht – und schweigt. Woran es ihm mangelt, wird er nie erfahren: er bekommt es. Er sieht den Blick nicht, der ihm jeden Wunsch von den Augen abliest. Prost lädt ein zum Verweilen beim Nächsten, zur Berauschung beim nächsten Fest. Vielleicht lag es bloß an den Gästen?


Von Prost und Beifall - Ein Vereinzelungsszenario mit Sekt für alle