26. August 2016 Neuigkeiten, Startseite, Genossenschaft

Das verflixte 7. Jahr

Gängeviertel will Klarheit über künftige Eigentumsverhältnisse und geht in eine Mediation mit der Stadt


Seit sieben Jahren eröffnet das Gängeviertel eine Perspektive auf eine andere Stadtentwicklung, auf eine alternative urbane Zukunft. Was als Sommertraum begann, ist nun schon lange gelebter Alltag von Hunderten Aktiven. Mittlerweile sind die ersten Häuser saniert, und das sozio-kulturelle Herzstück des Viertels, die Fabrique, freut sich in neuem Gewand auf Besucherinnen und Besucher.

 

Dies wollen wir an diesem Wochenende mit allen feiern!

 

Obgleich es auch Gründe gibt, die weniger zum Feiern einladen: Auch im verflixten 7. Jahr der Beziehung zwischen der Gängeviertel-Initiative und der Stadt befindet sich diese weiterhin in einer Krise, welche unter anderem in einem Planungsstopp für die weitere Sanierung gipfelte. Denn auch nach sieben Jahren ehrenamtlicher kultureller und politischer Arbeit im und am Gängeviertel ist die zukünftige Gestaltung der Eigentumsverhältnisse und somit die langfristige Sicherung dieses einzigartigen Möglichkeitsraums ungewiss. Erst kürzlich haben wir am Beispiel des Schanzenhofs schmerzlich erfahren müssen, dass noch nach Jahrzehnten ein alternatives Projekt durch den Verkauf von öffentlichem Eigentum an einen privaten Investor unwiederbringlich zerstört werden kann. Auch die Zukunft der autonomen Wohnprojekte ist ungewiss.

 

Vor diesem Hintergrund fordert das Gängeviertel vor weiteren Schritten in der Sanierung die prioritäre Klärung der Eigentumsverhältnisse. Das Gängeviertel wäre bereit gewesen, das Gebäudeensemble zu kaufen. Dies wurde von der Stadt zurückgewiesen. Die Initiative hat daraufhin mehrere alternative Eigentumsmodelle vorgelegt, die den öffentlichen Charakter des Viertels langfristig sichern würden, wie z.B. ein Syndikatsmodell.

 

Beim jüngsten Verhandlungstreffen wurde nun eine Mediation zwischen der Stadt und dem Gängeviertel vereinbart.

Für das Gängeviertel geht es dabei um Grundlegendes:

  1. Die langfristige Sicherung des Viertels über mehrere Generationen
  2. Selbstverwaltung und Gestaltungshoheit
  3. Nutzungsgerechte Sanierung
  4. Die Immobilien des Gängeviertels müssen langfristig dem Markt entzogen und vor Privatisierung geschützt werden.

Wir hoffen, dass die Stadt bei der Einigung über diese Essentials ebenso mutig ist, wie sie 2009 war, denn nur mit einer Einigung kann die dringend nötige Sanierung weitergehen.

 

Pressemitteilung des Gängeviertels vom 26.08.2016

 

Pressekontakt:
presse(at)das-gaengeviertel.info
 



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