My Place

Jahyun Park
Arum Chun
Dukkyoung Wang
Hyunjeong Lim
Junghoon Kang
01. August 2014 - 09. August 2014
19:00 -00:00 Uhr
Galerie Speckstraße
  • Arum Chun
  • Junghoon Kang
  • Hyunjeong Lim
  • Jahyun Park
  • Dukkyoung Wang

Garlerie Speckstrasse, Speckstrasse 83-85, 20355 Hamburg/Gängeviertel

Vernissage: 01.08.2014 ab 19h

Finissage: 09.08.2014 von 15h-20h

Öffnungszeiten: täglich von 15h-20h oder nach Vereinbarung

'My Place' zeigt Arbeiten von fünf Künstlern und Künstlerinnen aus Busan (Südkorea), die bereits im letzten Jahr Hamburg besucht hatten. Im Rahmen der 'Connection Box Europe 2013', durch-geführt von der Busan Cultural Foundation, führte diese Reise von Berlin über Leipzig nach Hamburg. Die Ausstellung findet in der Galerie Speckstrasse im Hamburger Gängeviertel statt und wird grosszügig unterstützt von der Hamburger Kulturbehörde, auch in diesem Jahr werden die Reisekosten von der Busan Cultural Foundation übernommen.

Verschiedenste Kunstsparten bilden den Hintergrund der Ausstellung, die gemeinsame Grundlage bilden die Erfahrungen, die sie im Hamburgischen Gängeviertel gemacht haben und die Ideen die daraus hervorgegangen sind. Für sie war die Geschichte des historischen Ortes, der gegen die Gefahr des Abrisses und die „bösen Mächten“ des Kapitalismus verteidigt wurde sehr ermutigend. Dieser Raum steht für sie für den Widerstand gegen die kommerziell-orientierte Stadtentwicklung und die damit verbundene Zerstörung von lokalen Werten.

Das was die ausstellenden Künstler aus Busan in Hamburg erlebt haben, ist keinesfalls nur eine Geschichte aus der Ferne. Die einst verlockende Entwicklung und Industrialisierung Südkoreas, zeigt mittlerweile die Kehrseite der Medaille: Koreaner werden physisch und psychologisch unterdrückt. Die erste Stadt, in der die Kulturschaffenden Reaktionen auf die sogenannte 'Gentrifizierung' zeigten war Busan. Das Dillema zeichnete sich dort bereits seit längerem ab. Bestrebungen einen Ort wieder zu beleben hatten zur Folge, dass die Popularität stieg und diese 'Hipness und Dynamic' vor allem monetäre Aufwertung mit sich brachte, das Leben wurde unbezahlbar. Die jungen Künstler und der ärmere Teil der Nachbarschaft wurden Opfer dieses Erfolges und konnten diese erkämpften Räume nicht mehr halten.

Der Besuch im Gängeviertel hat lang anhaltende Diskussionen unter den Künstlern ausgelöst und das „Neu-Denken“ über eigene Positionen und Perspektiven im Angesicht der sich schnell ändernden Stadt angeregt. Was kann die Rolle des Künstlers in diesem Kontext sein? Um so wichtiger ist auch die Frage nach der Berechtigung, überhaupt Künstler zu sein.

'My Place' kann aus verschiedensten Blickwinkeln gesehen und verstanden werden. Die Arbeiten der ausstellenden Künstler und Künstlerinnen sind nach ihren Reiseerlebnissen in Hamburg entstanden.

Junghoon Kangs Fokus liegt in der Analyse dessen, wie andere Menschen die Frage 'Was ist Kunst?' definieren. Es wird oft behauptet, dass jeder seine eigene Perspektive hierzu hat. Kang versucht dies mit Hilfe präziserer Differenzierungen auszuloten. Er lädt zur konkreten Partizipation ein und hofft darauf, den Teilnehmern Einblick in die Ideen und Interpretationen anderer zu ermöglichen. In 'My Place' wird er eine Diskussion über Kunst in Bezug auf die Geschichte des Gängeviertels starten.

Dukkyoung Wangs Inspirationsquelle ist das urtypische verlassene Wohnhaus in urbanen Stadtlandschaften, die sich in Wandlung befinden. Für sie erzählen diese leeren Häuser verschie-denste Geschichten über Familienangelegenheiten und -konflikte, die sich früher zwischen deren Wänden abgespielt haben. Solche Häuser stehen im starken Kontrast zu den Neubauten der Nachbarschaft aus Glas und Stahl, sie haben eine poetische Zeitlosigkeit inne.

Jahyun Park thematisiert alltägliche Situationen, den 'Jedermann' und das 'einfache Leben'. In diesem Kontext fokussiert sie unerwartete Momente des Verlustes. Aus einer gewissen Distanz betrachtet und fest gehalten, sind transformierte Orte in Busan und Deutschland ihr Motiv für die gezeigten Video- und Fotoarbeiten.

Hyunjeong Lim kreiert Serien aus imaginären Landschaften mit visuellen Referenzen zu alten Meistern wie Bosch und Breugel. Eingehende Recherchen über die Arbeiten dieser Meister, helfen Hyunjeong Verbindungen zwischen der Kunstgeschichte und ihrer zeitgenössischen Praxis herzustellen. Damit gelingt es ihr, einen fantasischen und surrealen Blick auf die Welt zu schaffen. Jedoch findet sie sich häufig in einer Welt wieder, die grotesker und entstellter ist als die Welt ihrer eigenen Bilder.

Arum Chun thematisiert unausgereifte Egos junger Menschen. In letzter Zeit käut sie darüber wieder, dass diese jüngere Generation trotz vieler Beschwerden und guter Ideen, nicht in der realen Welt aktiv wird. In ihren Gemälden symbolisieren lange Haare 'Gedanken', die nur im Inneren des Menschen existieren. Arum präsentiert diese nicht nur auf eine negative Art und Weise, sondern auch mit viel Humor.


Diese Ausstellung, kuratiert von Christine Ebeling (Gängeviertel/Hamburg) und co-kuratiert von Prof. Seungho Kim (Dong-A-University/Busan), wurde durch die freundliche Unterstützung der Busan Cultural Foundation, Kulturbehörde Hamburg, Gängeviertel e.V. und Prof. Nam Song Woo (chairman of board of directors of BCF) möglich gemacht.

Kontakt:

Christine Ebeling

0174 8111666

 

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